Dienstag, 27. Juni 2017

Idle

Momentan herrscht eine etwas unstrukturierte Phase in meinem Studium. Die Anmeldung zur Bachelorarbeit ist offiziell eingereicht und vom PA bestätigt, Beginn war Mitte Juni. Die standardmäßige Bearbeitungsdauer ist drei Monate mit der Option auf einen Fleischbällchenmonat. Da ich keinen großen Streß mit dem Bachelorabschluss habe, nehme ich diese Termine einfach mal so hin. Oberste Priorität hat jetzt erstmal die nächste Prüfung in Betriebssysteme, bis dahin ist die Abschlussarbeit im idle-Modus.

Meine erste Modulprüfung des Masterstudiums wird Mitte Juli in München stattfinden. Wie alle Prüfungen des M-Modul-Bereichs handelt es sich hier um eine mündliche Variante. Nachdem ich das erste Schreckgespenst der mündlichen Wissenstestung bereits in Verteilte Systeme erfolgreich hinter mich gebracht und als nicht so schlimm empfunden habe, bereitet mir der Prüfungsmodus selbst kein wirklich großes Kopfzerbrechen mehr. Übrigens wird es diesmal keine Videoprüfung sein, denn es kommt tatsächlich der Berg zum Propheten: Der Professor geht scheinbar gerne mal auf Deutschlandtour und fährt dabei von einem Regionalzentrum zum nächsten, um direkt vor Ort die Prüfungen abzuhalten. Wie cool ist das denn?! Wenn ich mich da an meine Diskussion mit dem Professor eines anderen Lehrstuhls erinnere, der sich erst auf gar keine Videoprüfung einlassen wollte und dann mehr oder weniger meinte, er könne sich eh nicht helfen, aber ich müsse mich ausdrücklich um sämtliche (!!11!1!einself!) Formalien und Termine selbst kümmern, er oder seine Sekretärin würden mich nicht dabei unterstützen (Räume reservieren, ZMI informieren etc.). Da habe ich mich schon etwas gewundert, wie das Konzept einer weltoffenen Fernuniversität mit einer solchen Aussage vereinbar sein soll.

In Betriebssysteme läuft es bisweilen ganz gut. Der Stoff ist interessant und der Lernumfang überschaubar, was aber zum Großteil den im Vorfeld absolvierten Modulen geschuldet ist (VS, ETTI). Die Skripten lesen sich eigentlich ganz flüssig, wobei ich immer wieder mal an Passagen hängen bleibe, die mir dann doch nicht ganz klar sind. Meistens handelt es sich dabei um keine inhaltlichen Fehler, sondern eher Ungenauigkeiten im sprachlichen Ausdruck oder im Detaillierungsgrad, die je nach Sichtweise zu Inkonsistenzen führen können...oder es liegt einfach nur an meinem Brett vorm Kopf, oder am Wald mit seinen vielen Bäumen. Insgesamt muss ich aber sagen, dass der Grad der Stoffgranulierung hier sehr gut gelungen ist. Man könnte sicher bei jedem Kapitel noch unendlich weit ins Detail gehen, darauf wurde aber wohl bewusst verzichtet. Nur manchmal, bei besagten Unklarheiten, hätte ich mir ein paar mehr Informationen gewünscht. Was das betrifft bin ich nämlich ein ziemlicher i-Tüpfelchen-Reiter. Ich mag es gar nicht, wenn ich auf Seite 10 etwas lerne, das ich dann auf Seite 200 in einem anderen Kontext wieder ganz anders lese. Aber davor ist man ja selbst in ausgewaschenen Standardwerken wie dem Tanenbaum nicht gefeit, der z.B. Lightweight-Prozesse in seinem Buch "Verteilte Systeme" gänzlich anders definiert als in seinem Buch zu Betriebssystemen. Eigentlich komisch, wo doch die Welt der Informatik und Mathematik sonst so exakt ist.

Ich stehe außerdem jetzt vor der Frage, was ich nächstes Semester machen soll, selten war ich so unentschlossen. Ich könnte das Pflichtpraktikum und ein Modul absolvieren, oder zwei Module und das Praktikum erst später machen. Aber welches Praktikum und welche Module? Bei Durchsicht des Praktikumsangebotes bin ich zu der Erkenntnis gekommen, dass es bei so gut wie jeder Option zu einer Programmieraufgabe kommt, nur der Topic ist jeweils anders. Da ich beim Programmieren wirklich fern jeder Praxis bin, fehlen mir diese Skills einfach. Deshalb werde ich das "Problem" wohl an der Wurzel packen, mich an das eigentliche Programmierpraktikum machen und zuvor nochmal den OOP-Kurs und das video2brain-Tutorial durcharbeiten. Somit wird das Praktikum sicher mehr Aufwand als anfangs gedacht. Aber egal, was wäre denn ein Informatik-Student, wenn er sich vorm Coden drücken wollte?! Nein, das passt schon so, da hab' ich auch schon wirklich wieder mal Bock drauf.

Tja, bleiben noch die Module. Da schwanke ich derzeit zwischen PC-Technologie und Computer- und Rechnernetze. Beides sind eher technische Fächer. In PC-Technologie kann ich sicher auf ETTI und Betriebssysteme-Wissen zurückgreifen, in Rechnernetzen auf ETTI und Verteilte Systeme. Mal schauen, momentan tendiere ich eher zu PC-Technologie. Rechnernetze ist nach Durchsicht der Unterlagen (Zusammenfassungen zu den Videos) schon sehr elektrotechnisch/physikalisch angehaucht, das geht mir schon fast eine Hausnummer zu weit in die Tiefe. Obwohl es irgendwie auch wieder reizvoll wäre.

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