Samstag, 29. Juni 2013

Die Sucht nach Fokus

Ich habe bereits mehrmals geschrieben, dass mein erstes Studium bereits einige Jahre auf dem Buckel hat. Nach dem allgemeinen Loch, in das wohl jeder nach so einem Staatsakt fällt, hatte ich immer öfter das Gefühl, dass mir was fehlt. Ich wollte wieder "denken" müssen. Das hört sich ziemlich unrund an, hätte ich doch eigentlich jetzt meine Ruhe, eine liebe Familie, ein gutes Einkommen und auch nicht so wenig Freizeit. Trotzdem wollte ich nicht einfach so "dahinleben", habe aber genau das gemacht. Man wächst da irgendwie rein. Aber das macht wohl jeder irgendwann - vor allem, wenn der Job keine Herausforderung mehr ist, sondern Routine, und die wesentlichen Lebensziele erreicht sind. Deshalb also das Studium: Neue Ziele, neue Herausforderungen.

Doch Hallelujah, nach vielen Stunden des Lernens ist mir nun etwas bewußt geworden, das mir zuvor nicht klar war: Es ist der Fokus, der mir gefehlt hat. Der geistige Zustand, in den man nach der ersten halben Stunde konzentrierten Lernens abtaucht. Der Zustand, in dem es nichts anderes gibt als das Skriptum und mich, wo der Geist sich in absoluter Hingabe auf eine Sache konzentriert und alles andere ausblendet. Man könnte das fast als eine Art Meditation bezeichnen. Ich liebe diesen Zustand!

Als Anonymer Fokusabhängiger kann ich euch jedoch sagen, dass es schlimmere Süchte gibt als diese und ich einen Teufel tun werde, davon wieder los zu kommen.

1 Kommentar:

  1. Hallo Markus, ich kann hier - insbesondere beim ersten Abschnitt - mehr als 100%ig zustimmen!!

    Viele Grüße

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