Mittwoch, 27. Juli 2016

Masterplan!

Langsam wird es Zeit, meinen schon mehrmals im Blog erwähnten Masterplan zu erläutern. Es kommt wohl wenig überraschend, dass dieser ominöse Masterplan den nächsten Schritt nach dem Bachelor WInf betrifft. Ich werde mich allerdings nicht weiter in die Wirtschaftsinformatik vertiefen, sondern auf den Master in Praktischer Informatik umschwenken.

Wie mein geschätzer Bloggerkollege Lars bin auch ich der Wirtschaftsinformatik überdrüssig und bereue im Nachhinein ein wenig meine Entscheidung für diesen Studiengang. Mein Interessensschwerpunkt liegt ganz klar in der puren Informatik. Eigentlich konnte ich mich auch ganz gut mit den WiWi-Fächern anfreunden, obwohl ich letztlich froh bin, sie hinter mir zu haben. Was mir aber gar nicht liegt sind diese Bindestrich-Fächer, die weder Fisch, noch Fleisch sind und in beiden Welten nur an der Oberfläche kratzen. Das ist einfach unbefriedigend. Generell würde ich nie wieder ein Bindestrich-Studium beginnen, zumindest nicht mit so divergenten Polen wie in der Wirtschaftsinformatik.

Schade finde ich, dass man als WInfler nicht in den "richtigen" Master der Informatik einsteigen kann, obwohl sich dieser Master aus demselben Modulpool wie der Master Prakt. Informatik bedient. Auf der anderen Seite ist das aber wiederum verständlich: die Informatiker wollen sich offensichtlich von den Bindestrichfächern konsequent abgrenzen. Das ist ok und nachvollziehbar.

Der Master Praktische Informatik ist ein nicht konsekutiver Master, d.h. er erfordert kein gleichnamiges Bachelorstudium, sondern eine gewisse Anzahl an ECTS (210) aus einem Erststudium und davon wiederum eine gewisse Anzahl an Mathe- und Informatik-ECTS, die man entweder schon anzubieten hat oder bis zur Zulassung nachholen muss. Der aufmerksame Blogleser wird ja schon mitbekommen haben, dass ich bereits ein Studium absolviert habe. Dieses Studium, gepaart mit den absolvierten Mathe- und Info-ECTS aus dem jetzigen WInf-Studium, berechtigen mich zur Inskription in den MSc PI. Ab dem WS 2016/17 bin ich also Doppelstudent!

Ich darf den Gedanken ja gar nicht laut denken, aber eigentlich hätte ich mir den BSc WInf sparen und gleich in den MSc PI einsteigen können, dann wäre ich jetzt schon durch. Andererseits schadet es ganz bestimmt nicht, sich erst die Basics anzueignen und erst dann in den Master einzusteigen. Außerdem hat der Einblick in die Welt der Wirtschaftswissenschaften mir auch ganz gut getan. Und wer weiß, vielleicht hänge ich den Master in WInf ja auch noch dran, um das Kapitel sauber abzuschließen. Muss ich mal Frauchen fragen ;)

Aber zurück zum MSc PI: Zu absolvieren sind insgesamt 6 Module, ein Programmierpraktikum oder ein Fachpraktikum, ein Seminar in Informatik und das Abschlußmodul. Nachdem ich bereits im Bachelor WInf informatische Wahlpflichtmodule belegt habe, die ich mir im Master PI als B-Module  anrechnen lassen kann, bleiben mir letztlich noch vier zu absolvierende Module im Master (nämlich die M-Module). Auch das Seminar, das ich im WInf-Bachelor an einem informatischen Lehrstuhl belege, kann ich für den MSc PI verwenden - glaube ich zumindest, denn so wirklich verbindliche Aussagen konnte ich dem Prüfungsamt dazu nicht entlocken. Aber damit keine Missverständnisse auftauchen: Das ganze geht natürlich nur, weil das Bachelorstudium nicht das dem MSc PI zugrundeliegende Studium ist. Würde die Zulassung zum Studium Master PI auf den Bachelor WInf basieren, wären diese Anrechnung selbstverständlich nicht möglich. Alle im Bachelor absolvierten ECTS sind sozusagen frei verfügbare ECTS im Sinne einer bisher geleisteten Fleißaufgabe (s.o.).

Nächstes Semester habe ich das Seminar und das letzte (Wahlpflicht-)Modul des BSc WInf. Nachdem ich das Seminar nicht für so aufwendig halte wie ein Modul, werde ich zudem mein erstes Mastermodul belegen. Parallel zur Bachelorarbeit im SS17 kommt dann noch ein Mastermodul dran, dann die letzten beiden Module und letztlich die Masterarbeit. Das Praktikum mache ich irgendwann zwischendrin. Der Bachelor sollte also in ca. einem Jahr, der Master in zwei Jahren beendet sein. Man muss bei der Modulbelegung übrigens langfristig denken bzw. gleich zu Beginn alles durchplanen, da viele Module nur einmal pro Jahr oder konsekutiv über mehrere Semester hinweg angeboten werden. Die Module, die mich interessieren, finden z.B. fast ausschließlich im SS statt. Nachdem die Prüfungstermine aber ohnehin individuell mit dem jeweiligen Professor vereinbart werden, kann man diese lt.Prüfungsamt auch in den darauffolgenden Semestern fixieren (also nicht zwingend im Semester der Belegung bzw. im Semester, in dem der Kurs abgehalten wird).

So schaut mein vorläufiger Modulplan aus:

Modulplan Bachelor Wirtschaftsinformatik:
WS 2016/2017:
- Verteilte Systeme (Wahlpflichtmodul)
- Seminar

SS 2017:
- Abschlussarbeit

Modulplan MSc Praktische Informatik:

WS 2016/2017:
- Vertiefung Software Engineering und Programmiersprachen C
[- Sicherheit: Safety & Security (vorsorgliche Belegung, da das Modul über zwei Semester geht und ich mir diese Option offen halten will)]

SS 2017:
- PC-Technologie
- Betriebssysteme (nur Belegung und ggf. Bearbeitung der EAs; Prüfung im Wintersemester)
- Kommunikations- und Rechnernetze (nur Belegung und ggf. Bearbeitung der EAs; Prüfung im Wintersemester)

WS 2017/18:
siehe SS2017, 2 Prüfungen.

SS 2018:
Masterarbeit

Ich bin für nächstes Semester auch noch für Computer-Mensch-Interaktion (CMI) eingeschrieben. Sollte mir "Verteilte Systeme" gar nicht liegen, absolviere ich eben CMI. Aus diesem Grund habe ich mir das Buch zum Kurs (Tanenbaum, van Steen: Verteilte Systeme) bestellt, um das Fach gleich mal ein wenig abzuchecken (es sind übrigens nicht alle Kapitel relevant, siehe Kurshomepage).

ETTI (Einführung technische/theoretische Informatik) hat mir eine Welt eröffnet, die mich enorm interessiert. Entsprechend hardware-/theorielastig sieht mein Modulplan im Master aus. Eigentlich gäbe es da noch unzählige Module, die mich zusätzlich interessieren würden.

So, nun aber genug geplant, jetzt heißt es erstmal das aktuelle Semester erfolgreich abzuschließen. ETTI läuft ganz gut, aber Informationsmanagement ist nach wie vor ein Graus (und liegt seit einem guten Monat wieder völlig unberührt in der Ecke). Der Klausurtermin in ETTI am 27.8. ist irgendwie noch völlig irreal, derjenige von IM zwei Wochen später noch viel mehr (das werden jedenfalls sehr intensive zwei Wochen zwischen den Klausuren).

12 Kommentare:

  1. Das hört sich alles ziemlich spannend an!!! Ich muss schon sagen "Hut ab" vor deiner wahnsinnigen Motivation. Ich bleibe jedenfalls dran an deinem Blog, du könntest aber gerne wieder etwas öfter posten ;)

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    1. Hi,

      man wächst da so rein, die Motivation kommt dann mit der Aufgabe (und den Klausurterminen). Wichtig ist m.E., dass man jedes Semester wenigstens ein Modul dabei hat, das so richtig Spaß macht. Im Bachelor ist das oft schwieriger als im Master, wo man ja im Prinzip machen kann, was man will. Das gute am Bachelor ist wiederum, dass man sich in allen Richtungen mit den Themen beschäftigen muss und dadurch vielleicht auch Leidenschaften entdeckt, die man zuvor noch gar nicht kannte bzw. die einem nicht bewußt waren. Mein aktueller Hang zur Hardware ist beispielsweise schon ein uraltes Thema in meiner Vita, ich habe dazu schon vor meiner Studienzeit Bücher rein interessehalber gelesen. Das war aktiv eigentlich gar nicht bewußt ud kommt erst jetzt wieder zum Vorschein.

      MfG,
      Markus

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  2. Von mir gibt es auch noch ein "Hut ab" dafür, dass du tatsächlich den Msc Wirtschaftsinformatik in Betracht ziehst. Da würde ich dann mal schauen, ob sich nicht auch hier Synergieeffekte bei der Modulplanung ergeben ;)

    Gruß Lars

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    1. Hey Lars,

      nein, die Module in PI wähle ich ausschließlich nach Interesse aus, Synergie hin oder her - soll ja auch Spaß machen. Die Überlegungen zum MSc WInf sind ohnehin nur theoretischer Natur gewesen. Ich glaube nicht, dass ich mich dazu aufraffen werde. Da halte ich es noch für wahrscheinlicher, dass ich den Informatik-Weg einschlage..just for fun.

      Irgendwie werde ich sowieso den Eindruck nicht los, dass Lernen süchtig machen kann. Zwar ist es enorm anstrengend, aber so ganz ohne "Stoff" kann ich mir meinen Alltag eigentlich gar nicht mehr vorstellen, zumindest nicht dauerhaft.

      MfG,
      Markus

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  3. Ja, ich glaube ich habe die Lernerei auch soweit in meinen Alltag integriert, dass es schwierig wird, davon los zu kommen.
    Aber sofern ich den Master tatsächlich durchziehe, folgt danach nichts universitäres mehr

    Gruß Lars

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  4. Hallo Markus,

    ich stecke auch mittendrin im WiInf Studium, nachdem ich von WiWi gewechselt habe. Der Plan mit PI hoert sich gut an und ich werde das wohl auch so machen, bei mir sind allerdings noch ein paar Kurse in WiInf abzulegen, damit ich genug Mathe/Informatik Kurse fuer die Zulassung habe.
    Du schriebst: Dieses Studium, gepaart mit den absolvierten Mathe- und Info-ECTS aus dem jetzigen WInf-Studium, berechtigen mich zur Inskription in den MSc PI.

    Die Kurse aus dem WiInf reichen doch fuer die Mathe/Informatik Voraussetzungen, oder hab ich da was falsch verstanden? Oder erwaentest du das Erststudium nur, weil man schon einen Bachelor braucht um sich in einen Masterstudiengang einzuschreiben?

    Bei mir sieht die ganze Sache wohl etwas heikler aus als bei dir. Habe auch ein Studium bis zum bitteren (PhD)-Ende durchgezogen, bin mittlerweile an der Uni angestellt, allerdings nur befristet. Habe jetzt jedoch keinen Bock mehr auf das Uni-gemauschel (befristete Vertraege, viele Ueberstunden, mittelmaessige Bezahlung) und habe mich schon vor ein paar Jahren entschlossen, ein Zweitstudium durchzuziehen. Habe mich inzwischen auch schon durchgerungen, tatsaechlich nur meine 40h die Woche zu arbeiten, da ich mit meinen sonstigen 70h nicht wirklich mit der Fernuni vorangekommen bin. Man muss Prioritaeten setzen und man wird nicht juenger...

    Viele Gruesse,
    Dr.J

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    1. Hey Doktor Jay,

      "Die Kurse aus dem WiInf reichen doch fuer die Mathe/Informatik Voraussetzungen, oder hab ich da was falsch verstanden? Oder erwaentest du das Erststudium nur, weil man schon einen Bachelor braucht um sich in einen Masterstudiengang einzuschreiben?"

      Ich bin mir nicht ganz sicher, was du meinst, dass ich meine. Für den MSc PI brauchst a) ein abgeschlossenes Studium und b) eine gewisse Anzahl am Mathe/Info ECTS, die entweder im abgeschlossenen Studium schon enthalten sind, oder nachgeholt/nachgewiesen werden müssen. Punkt a erfüllt mein Erststudium, Punkt b mein WInf-Studium. Klar?

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  5. Hey Markus,

    ja, genau so habe ich das gemeint.
    Das Modulhandbuch von PI verwirrt mich ehrlich gesagt ein wenig, da dort bezuegl. Anrechnung Informatik/Mathe ECTS steht:

    Es können keine Leistungen aus dem Erststudium anerkannt
    werden.

    Deshalb bin ich davon ausgegangen, dass man sich evtl. Kurse aus WiInf nicht anrechnen lassen kann. Aber du hast das ja anscheinend schon mit dem Pruefungsamt abgeklaert.


    Viele Gruesse von der Ostsee,
    Dr.J

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    1. Dein Erststudium kann die erforderlichen Mathe/Info ECTS enthalten, dann musst du sie nicht nachmachen, andernfalls schon. Der Passus im Handbuch zielt eher darauf ab, dass du nicht zB "Betriebssysteme", das du fiktiv im zugrundeliegenden Erststudium absolviert hast, dann noch zusätzlich für den Master PI anrechnen lassen kannst. Du kannst also schlichtweg keine Module des zugrundeliegenden Studiums doppelt verwenden. In meinem Fall sind die Module des WInf alles Module, die ich klarerweise außerhalb des zugrundeliegenden Erststudiums absolviert habe und somit nicht für die Zulassung zum MSc PI verwendet wurden (außer die erforderlichen, zusätzlichen Mathe/Info ECTS).

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  6. Ahh, jetzt habe ich das verstanden, dann kann ich das ja mit meinem ersten Abschluss tatsaechlich auch so machen.

    Allerdings bleibt die Frage: Verfallen dann die ECTS der informatischen Wahlpflichtmodule, die du fuer den Master PI anrechnen laesst, im WiInf BSc Studium?
    Wenn nicht, ist das natuerlich eine elegante Loesung.

    Viele Gruesse,
    Dr.J

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    1. Was meinst du mit "verfallen"? Du kannst diese angerechneten Module für den BSc WInf und den MSc PI gleichzeitig verwenden, sofern nicht der MSc PI auf dem BSc WI basiert, sondern auf ein anderes Studium. Dieses Spiel ginge z.B. NICHT, wenn du den MSc WI machen würdest, denn dieser basiert natürlich auf dem BSc WI. Du kannst dann nat. nicht Module aus dem Zulassungsbachelor für den Master verwenden. Das geht eben nur beim MSc und da auch nur, wenn die Zulassung nicht auf dem BSc WI basiert.
      Wenn du dir den Studienplan des MSc ansiehst, wirst du merken, dass du ohnehin nur 2 B-Module aus dem Bachelor (zusätzlich zu den zur Zulassung benötigten ECTS) anrechnen lassen kannst. Es bleiben dir dann also noch 4 M-Module zur Erledigung. Aber das habe ich alles in meinem Artikel ausgeführt.

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    2. Na ja, 2 Module weniger ist besser als gar nichts. Dann bin ich mal gespannt wie es bei dir naechstes Semester als Doppelstudent laeuft und freue mich auf die Erfahrungsberichte.
      Ich setze mich jetzt wieder an meine TdM Skripte, Pruefung steht ja bald an.
      Viel Erfolg!
      Dr. J

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