Dienstag, 25. Dezember 2018

Neue Gefilde

Schande über mein Haupt ob der langen Blogabstinenz! Seit dem letzten Beitrag habe ich ein M-Modul erledigt und mit den beiden zusätzlichen Modulen in diesem Semester begonnen. Ich halte immer noch an dem Plan fest, dieses Mal 30ECTS durchzupauken - Routine im Lernen ist mittlerweile ja ausreichend vorhanden.

Besagtes M-Modul war, wie bereits geschrieben, Kooperative Systeme. Dabei war die Vorbereitung auf diese Prüfung gar nicht mal so unaufwendig. Vom Stoffumfang würde ich es jedenfalls in den Top 3 meiner bisher absolvierten Module ansiedeln (inkl. den Modulen aus dem BSc Wirtschaftsinformatik) - und das will durchaus was heißen. Neben der puren Quantität ist hier vor allem auch die Stoffqualität und Aufbereitung eine Hürde.

Kooperative Systeme (CSCL+CSCW) ist im Grunde ein Schnittstellenmodul zwischen Bildungswissenschaft und Informatik. Wer sich von der informatischen Seite her nähert, wird sich also erstmal mit sehr viel äußerst fremdartigem Stoff aus Psychologie, Soziologie, Pädagogik und Didaktik anfreunden müssen. Es hat bei mir eine Weile gedauert, bis ich da einen Zugang fand, dann war es aber echt ganz spannend. Vom Schwerpunkt her empfand ich das Modul jedoch eher als Bildungswissenschaft mit informatischen Elementen - und nicht umgekehrt. Naja, bei den Architektur- und Verteilungsmodellen werden die BiWis wahrscheinlich schnell aussteigen, aber sonst ist das Modul auch ohne große informatische Vorkenntnisse machbar.

Während die Skripten des Kurses CSCW didaktisch noch sehr gut aufbereitet und relativ sauber strukturiert und abgegrenzt waren, taucht man im Kurs CSCL in einen eher diffuseren Nebel an Wissen ein. Das Buch wurde von verschiedensten Gastautoren kapitelweise geschrieben, was unweigerlich zu immer wieder auftretenden Inkonsistenzen und Widersprüchlichkeiten führt. Ich persönlich habe in solchen Fällen jedes Mal meine Probleme, mir zu ein- und demselben Begriff drei verschiedene Varianten merken zu müssen. Zudem ist das Buch m.E. zum direkten Lernen nicht gut geeignet, da sich Schlüsselsätze gerne mal zwischen sehr viel Prosa bzw. eher peripherem Wissen verstecken und das Ganze dadurch schnell unübersichtlich wird. Insofern war es für mich unausweichlich, eine Zusammenfassung zu schreiben. Aber gerade in diesem Fach war es extrem schwer zu entscheiden, was jetzt wirklich wichtig und was vernachlässigbar ist. Insgesamt war die Stoffaufbereitung schon ein ziemliches Stück Arbeit, vom Lernen des Ergebnisdokuments noch ganz zu schweigen.

Trotzdem habe ich Kooperative Systeme nicht umsonst ausgewählt, denn mich interessiert die Thematik u.a. aus einem persönlichen Kontext heraus. Unterm Strich nahm ich aus dem Modul viel anwendbares Wissen mit, was man wahrlich nicht von jedem Fach behaupten kann. Retrospektiv muss ich aber auch festhalten, dass ich wohl wieder viel zu detailgenau gelernt habe. Man weiß ja nie, wohin einen das Prüfungsgespräch treibt, nicht wahr? Apropos Prüfung...in meinem Fall war ich damit überhaupt nicht zufrieden. Nicht wegen der Note, die war schon ganz gut, sondern wegen den Fragen, insbesondere zu CSCL. Ich habe wirklich viel Zeit und Mühe in den Kurs gesteckt und hatte die (komplexen) Inhalte letztlich wirklich gut drauf. Aber die Frage(n) zu CSCL konnte ich a) absolut nicht einordnen und wurde b) aus dieser Ecke - trotz einiger Versuche - auch partout nicht mehr rausgelassen. Ich weiß jedenfalls bis heute nicht, wo das alles stehen soll (wobei bei einer Zusammenfassung natürlich auch mal was untergehen kann) und finde auch die Fragen nicht im eigentlich verbindlichen Fragenkatalog des Lehrstuhls. Ja klar, nicht alles steht immer wortwörtlich in den Unterlagen (von wegen Transferwissen und Co.), aber so völlig im luftleeren Raum ohne jeden Anker hing ich noch nie. Aus meinem Selbstverständnis heraus hätte das auch nie - niemals! -  passieren dürfen. Ärgerlich, vor allem aufgrund des betriebenen Aufwandes. Aber hilft ja alles nichts, manchmal hat man Glück, manchmal offensichtlich Pech. Prof. Haake blieb jedenfalls immer freundlich und nett, das möchte ich nochmals betonen. Aber jetzt Schluss mit der Jammerei, vorbei ist vorbei!

In diesem Semester möchte ich noch die Module E-Business-Management und Risikomanagement in Supply Chains aus dem Master Wirtschaftsinformatik durchziehen. Meine ersten Module aus diesem Master (von wegen "neue Gefilde"). Um das mal zu dimensionieren: Diese zwei Module sind vom Stoffumfang her zusammengenommen(!) bei weitem nicht so aufwändig wie Kooperative Systeme alleine (zumindest gemäß meiner subjektiven Einschätzung Stand jetzt). Jedenfalls habe ich mit Risikomanagement mal begonnen und werde dann Ende Jänner auf E-Business switchen. Ganz ehrlich, ich freue mich wieder auf diese schriftlichen Klausuren. Der Streß - wahrscheinlich nur der persönliche Streß, den ich mir selbst immer mache - ist dabei um Dimensionen geringer als bei den mündlichen Prüfungen. Es ist alles so...unverbindlich, frei, konsequenzlos. Herrlich.

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