Mittwoch, 8. Januar 2020

Bug me not!

Mal ein kleiner Microblogeintrag am Rande, weil es mir grade unter den Nägeln brennt. Die FernUni Hagen stellt mittlerweile ja in vielen Modulen die Skripten auch als pdf-Version zur Verfügung. Das ist löblich und schön, vor allem für einen "Zusammenfasser" wie mich - Copy/Paste, fertig? Nö! Die Skripten sind übersäht mit vermeintlichen Sicherheitsmaßnahmen und Barrieren, z.B. digitalen Signaturen, Wasserzeichen (Matrikelnummer), Kopierschutz und so weiter. Das ist aber ebenso zwecklos wie lästig.

An einer Uni bzw. einem Studiengang mit informatischem Hintergrund sollte es den Autoren eigentlich klar sein, dass man kein elektronisches Dokument so schützen kann, dass es nicht mit mehr oder weniger geringem Aufwand bearbeitbar wird. Wenn das PDF nur kopiergeschützt ist, gibt es hunderte online-Editoren, welche diesen Schutz innerhalb von Sekunden entfernen. Genauso "kompliziert" sind signierte PDFs: Einfach "als pdf" (also virtuell) ausdrucken und gut. Dann noch schnell mit einem Editor die Matrikelnummer entfernen, weil das einfach den Lesefluss furchtbar stört, und man kann loslegen. Um dem Ganzen noch einen obendrauf zu setzen, habe ich  aktuell ein FUH-PDF, dessen Signaturkram man zwar entfernen und damit das PDF bearbeitbar machen kann, das aber beim Copy/Paste-Versuch nur kryptische Zeichen übergibt. Well played, FUH. Man müsste in diesem Fall wahrscheinlich eine Weile mit der Zeichenkodierung rumspielen, aber das ist mir zu blöd, deshalb auch hier ein quick'n dirty Workaround: PDF in ein Bild-PDF umwandeln und dann die OCR drüberlaufen lassen. Aufwand: Wenige Minuten, Qualitätsverlust: minimalst. Einzig die Dateigröße steigt an, aber das ist verkraftbar und sowieso nur temporär. Es gibt sicher noch viele andere Wege zum Ziel.

Das alles dauert nur Sekunden bis Minuten. Dabei geht es mir überhaupt nicht darum, irgendetwas kriminelles mit den Skripten anzufangen, sondern einfach nur darum, Textpassagen in meine Zusammenfassung kopieren zu können. Was soll das ganze Kopierschutz-Brimborium überhaupt bringen: Die FUH-Studenten müssen die Skripten ohnehin bezahlen, wenn sie ein Modul belegen. Für einen anderen Personenkreis, als die jeweiligen Kursbeleger, sind die Skripten in 99,9% der Fälle kaum bis gar nicht interessant. Also bug me not, FUH, ich will einfach nur effizient lernen dürfen.


4 Kommentare:

  1. Ich studiere Informatik an der FU (vorher auch WI) und mir sind bisher bei den M+I Skripten weder Wasserzeichen noch Schutzmaßnahmen begegnet. Ist vielleicht so eine WiWi Arroganz... ;)

    Gruß,
    Yannick

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    1. Hallo Yannik. Ja, stimmt, das liegt wohl auch daran, dass die Informatiker das aus genannten Gründen gar nicht erst versuchen bzw. als sinnlos abtun, während die Wiwis/WInfs in ihrer eigenen kleinen superioren Scheuklappenwelt leben. Eigentlich sehr bezeichnend.

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  2. Unteranderem aus diesen Gründen, habe ich mein Fernstudium leider abbrechen müssen. Es gab leider diverse Schwierigkeiten. Ich bin nun doch an ein Studienkolleg gegangen, finde es für mich deutlich einfacher. Liebe Grüße, Jana

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    1. Dass Wasserzeichen in PDFs ärgerlich sind, verstehe ich. Aber dass das damit zusammenhängt, ein Studium abzubrechen, verstehe ich nicht. Vielleicht magst du die Gründe erläutern? Grüße, Yannick

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