Dienstag, 17. September 2013

VWL, nur du allein, sollst bald meine Rettung sein

Nachdem ich bei der Bearbeitung der VWL-Übungs-CD der Fernuni Hagen schon fast ein wenig in Panik verfallen bin, hat mich die Bearbeitung der "realen" Klausuren der letzten Jahre wieder versöhnt. Zwischen diesen beiden Klausurvarianten gibt es nämlich vom Schwierigkeitsgrad her wirklich erhebliche Unterschiede. Die VWL-CD ist zwar auch nicht unpackbar, aber bei weitem nicht so en passant zu erledigen wie die echten Klausuren. Von letzteren habe ich gestern alle bis 2007 durchgearbeitet - mit motivierendem Ergebnis:

In keiner der - ich glaube zwölf - Klausuren habe ich weniger als 44 Punkte (von 50) erreicht, bei einem Großteil war die volle Punktezahl problemlos möglich. Vom Zeitaufwand her benötigte ich im Schnitt 23 Minuten (ich habe gemessen), wobei gegen Ende des Klausurenmarathons meine Konzentration schon ein wenig nachließ. Konservativ gerechnet werden mir von den zur Verfügung stehenden zwei Stunden für die Klausur "Einführung in die Wirtschaftswissenschaften" also aller Voraussicht nach 1:30h für die EBWL übrig bleiben. Mein Minimalziel, nämlich das Bestehen der Klausur, sollte demnach kein Problem sein - es sei denn, das Institut ändert maßgeblich den Schwierigkeitsgrad, was ich nicht hoffe. Alles in Allem habe ich jetzt das Gefühl, die VWL wirklich gut verstanden zu haben.

Mir ist aufgefallen, dass alle 1-2 Jahre mal eine völlig konträre Klausur dabei ist mit sehr vielen Detailfragen zu Wirtschaftspolitik und Geschichte/Ideologien. Aber auch sonst wird relativ viel Wert auf den wirtschaftspolitischen Teil gelegt wird. Vor allem das "Boxenwissen" wurde gerne gefragt, was ich in dieser Detailgenauigkeit eigentlich gar nicht auf dem Plan hatte. So z.B. die Berechnung des aussenwirtschaftlichen Gleichgewichts (im Detail), die verschiedenen Budgetvarianten (primär, gesamt) und - eine andere "Box" - die unterschiedlichen ökonomischen Richtungen mit allen nur erdenklichen Details (Namen der Vertreter, Hauptaussage der Strömung, wer hat welche Methode erfunden usw.). Vor allem letzeres halte ich für relativ unnötig, was soll das bringen? Das ist nur reine Auswendiglernerei, die drei Tage nach der Klausur ohnehin wieder vergessen ist. Wären da logische Verständnisfragen nicht weitaus sinnvoller? Naja, was solls.

Außerdem ist mir aufgefallen, dass die Angaben bei den VGR-Fragen oft wild durcheinander gewirbelt waren und die eigentliche Schwierigkeit darin bestand, sich erstmal einen Überblick zu verschaffen und dann auszuwählen, welche Rechenweise man nun eigentlich anwenden kann bzw. soll. Man kann aber mit einem einfachen Trick relativ schnell unterscheiden, ob die (kurze) Entstehungs/Verwendungsrechung oder die (lange) Verteilungsrechnung verwendet werden soll. Besteht die Frage nämlich aus mehreren Teilfragen, wird meist nur eine kurze Rechenvariante (Entstehung/Verwendung) gefragt, sind jedoch keine weiteren Teilfragen mehr vorhanden, wird es meist die Verteilungsrechnung. Beim Volkseinkommen funktioniert oft auch der Weg über LE+GE anstatt über BIP, BNE und NNE.

Bei den Preisindizes (Paasche, Laspeyers) habe ich mir zudem angewöhnt, erstmal die Formel aufzuschreiben und erst dann zu rechnen, ansonsten wird das Ganze zu verwirrend (da ist selbst im Skriptum bei den Beispiellösungen mal ein Fehler drin, allerdings mit richtigem Ergebnis).

Jetzt bin ich etwas indifferent, was ich wiederholen soll. EBWL? Wirtschaftsinformatik? Da ich meinen Wirtschaftsfokus jetzt nur ungern verlieren möchte, wird es wohl die EBWL werden. Andererseits muss ich aber schön langsam auch wieder in die Wirtschaftsinformatik reinkommen. Paaah, ich hasse dieses Konzept mit allen Prüfungen gleichzeitig am Semesterende! Alles in allem ist das eigentliche Lernen aber jetzt vorbei, es werden nur noch allfällige Details ergänzt oder komplexere Sachverhalte durchgespielt. Es geht mir jetzt einfach nur noch darum, am Ball zu bleiben.

4 Kommentare:

  1. Servus Markus,

    zu meinen letzten Beitrag möchte ich noch sagen, dass ich in der Tat das nächste Semester nahezu in Vollzeit verbringen werde. Mein Zeitfenster für des Studium reicht nur bis Mitte 2017, sodass ich irgendwo a bissle mehr Gas geben muss.

    Ich bearbeite seit dieser Woche nur noch die Bögen und bin bis auf ein Problem relativ entspannt.

    Die quadratische Ergänzung werde ich mir noch beibringen müssen um Zinsfuß etc. berechnen zu können, ansonsten ist VWL echt geschenkt.

    Leider habe ich sehr viel Zeit verbraucht irgendwelche Rechenwege oder ähnliches herauszufinden (z.B: auf YouTube &. Co.), ein kurzes hilfreiches Telefonat wäre da echt ein Gewinn.

    Meinst Du wirklich das es Sinnvoll ist mit den Klausuren bis 2007 zu arbeiten, ich dachte da so an max. 2011?


    Grüße

    Jens


    (Hast du noch einen Link für Klausuren mit Lösungen?)


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    1. Hallo,

      wieso quadratische Ergänzung, nimm doch einfach die pq-Formel.

      Die Klausuren bis 2007 habe ich durchgearbeitet, weil es einfach sehr motivierend war. Neue Erkenntnisse habe ich daraus nicht gewonnen, es reicht also auch bis 2011. Die Klausuren habe ich von Axel Hillmann bei der Buchbestellung mitbekommen. Ich weiß nicht, ob es Sie auch offiziell irgendwo gibt.

      Welche Prüfungen machst du denn noch? Einführung WiInf?

      MfG
      Markus

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  2. Hallo,

    ich hab mich verspätet für das Studium eingeschrieben. Der vorgesehene Bearbeitungsaufwand der Module hat mich a bissle eingeschüchtert, sodass ich nur ein Modul gewählt hab.

    Einführung in die Wiwi alleine war dann über diesen Zeitraum doch zu wenig, daher habe ich ein fremdes "Einführung WiInf" durchforstet (Bertelsmann).

    Naja.....ich werde die Schwerpunktthemen vom Studienguide noch festigen und mich dann in Augsburg überaschen lassen.

    Hast Du für die "Einf. WiInf." irgendwelches Material zusätzlich beschafft?(Wenn man sich für alle 17 Module für € 25,- ein Buch kaufen muss, dann.......)



    Grüsse


    Jens

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    1. Hallo Jens,

      in Grundzüge Wirtschaftsinformatik bringt Sekundärliteratur m.E. gar nichts. Es wird bei der Klausur sehr detailgenau nach dem exakten Wortlaut in den Skripten gefragt und genau der ist auch zu lernen. Externe Quellen würden mich da nur verwirren.

      Das Problem bei mehreren Modulen pro Semester ist - wie ich schon oft erwähnt habe - weniger das Lernen per se, sondern vielmehr das in Evidenz halten des gerade gelernten Stoffes, während man sich den anderen Fächern widmet. Meiner jetzigen Erfahrung nach steigt der Lernaufwand deswegen nicht linear mit der Anzahl der Module, sondern exponentiell. Ich bin jedenfalls gespannt auf dein nächstes Semester ;)

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