Donnerstag, 3. Oktober 2013

Flasche leer, Schnauze voll

Die Klausuren sind vorüber und ich blicke mit gemischten Gefühlen zurück. In WiWi habe ich mir selbst ein Bein gestellt und vor allem im VWL-Teil, den ich wirklich gut beherrsch(t)e, ein paar Fragen falsch beantwortet, weil ich Idiot die Angaben nicht komplett gelesen habe. So zum Beispiel war eine Frage nach der Spekulationskasse bei unterschiedlichen Marktzinsen. Vor lauter Schnell-Schnell habe ich die Spekulationskasse allerdings überlesen und die Wertpapiernachfrage berechnet. Ähnliches war bei Paasche und Laspeyers, die ich im Traum aufsagen kann. Ich habe hier einige Punkte liegengelassen und bin deshalb auch überhaupt nicht mit mir zufrieden. Der BWL-Teil lief dagegen richtig gut, ich habe alle Fragen beantworten können. Trotzdem - ich könnte mir in den Allerwertesten beissen! Wenn ich in VWL die Antworten einfach nicht gewußt hätte, wäre es mir lieber gewesen, aber so muss ich ständig mit mir hadern. Zum Bestehen reichts jedoch satt, ich denke ich werde mich irgendwo bei 75 Punkten einpendeln. In Anbetracht des betriebenen Aufwandes bin ich damit nicht zufrieden, aber was solls.

Die Wirtschaftsinformatik-Klausur empfand ich als ziemlich schwierig. Es ging bei vielen Fragen sehr tief ins Detail, was dann sogar darin gipfelte eine Dezimalzahl in eine Binärzahl umrechnen zu müssen (wtf!?). Sonst kamen als praktischer Teil eine ausgiebige SQL-Frage (man musste eine gegebene Abfrage anhand einer relationalen DB auflösen) und ein Netzplan mit Vorwärts-Rückwärtrechnung. Auch zu meinen geliebten Cobit-Richtlinien kam eine Frage. Alles in allem gab es so gut wie keine Frage, wo ich mir absolut sicher war, sie komplett richtig beantwortet zu haben. Im Gegensatz zur WiWi steht das Bestehen der Klausur also in den Sternen. Wenn ich daran denke, dieses Lexikon nochmals auswendig lernen zu müssen, wird mir schon ganz anders. Es raubt mir zudem ein wenig die Motivation, jetzt mit einem neuen Modul anzufangen.

Mein Problem bei der Wirtschaftsinformatik war neben dem subjektiv hohen Schwierigkeitsgrad der bereits vielfach erwähnte Umstand, dass es mir enorm schwer fiel und fällt, mehrere Prüfungsfächer am Tag X perfekt zu beherrschen. Hätte die Klausur am Tag nach dem Beenden meines letzten Lerndurchganges stattgefunden oder hätte ich nach WiWi noch eine Woche Zeit gehabt, sähe mein Fazit wahrscheinlich ganz anders aus. Wie dem auch sei, es gelten für alle dieselben Regeln, da hilft alles lamentieren nichts.

Die letzten Tage habe ich mich damit zurückgehalten, in den Foren über die Klausuren zu lesen. Heute hat mich die Neugier dann doch dazu getrieben mal ein wenig den Grundtenor herauszufiltern. Insbesondere bei der Wirtschaftsinformatik bin ich wohl nicht der Einzige, der die Klausur nicht als einfach empfand.

Die Prüfungssituation selbst empfand ich irgendwie komisch. Teilweise kam ich mir vor wie ein Verbrecher auf Prüfungsfreigang. Es wurde mit Argusaugen jede Bewegung beobachtet als hätte man nichts anderes zu tun, als im Spickerportfolio nach Antworten zu suchen. Sind wir aus diesem Alter nicht schon raus?

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen