Montag, 24. November 2014

Konkav ist der Rücken vom Schaf

Glücklicherweise habe ich in diesem Semester keine solchen Motivationsprobleme wie im letzten Sommersemester. Ich bin eigentlich so gut wie jeden Tag am Lernen und fühle mich dabei nicht sonderlich belastet. So kommt es, dass ich mit der AlgoMathe seit einigen Tagen durch bin - naja, sagen wir mal mit den Meilensteinen der AlgoMathe - und auch das interne Rechnungswesen fast schon komplett bearbeitet habe.

In AlgoMathe habe ich versucht, das, was ich tatsächlich lerne, auch gänzlich zu verstehen. Da es sich um eine Auswahlklausur handelt, muss ich ja auch nicht alles beherrschen und kann deshalb schon im Stadium des Lernens selektiv vorgehen. Ich glaube zudem, dass Halbwissen mir in diesem Fach sowieso nicht weiterhelfen würde. Die wichtigen Kapitel dieses Moduls sehe ich deshalb als Basis, die ich dann je nach verfügbarer Zeit und Lust immer weiter ergänzen werde. Die Skripten und den Matousek habe ich vorerst komplett beiseite gelegt - das ist mir alles viel zu formell - und stattdessen auf Learning by Googling gesetzt. Das heißt allerdings nicht, dass ich die Skripten für immer und ewig verstauben lassen will. Mein Plan ist es vielmehr - auch wenn es paradox klingen mag - die Skripten erst zu bearbeiten, wenn ich den Stoff bereits beherrsche. Dann kann ich mich nämlich endlich der vermaledeiten Formalsprache widmen.

Im Modul "Internes Rechnungswesen und funktionale Steuerung" habe ich, wie immer, mit den Videos von Fernstudium-Guide.de zu lernen begonnen. Wie das Modul besteht auch diese Vortragsreihe aus drei Teilen: Marketing, Leistungserstellung und Kosten/Leistungsrechnung. Interessanterweise sind die Videos zu diesen Themen sowohl von der Aufbereitung, als auch vom Umfang her sehr unterschiedlich.

Leistungserstellung wird in gewohnter Manier von Rolf Stahlberger kurz und knackig vorgetragen, ganz im Stil der anderen BWL-Module. Ein bewährtes Rezept also. Die Videos von Stahlberger eignen sich meines Erachtens generell sehr gut als Basis, geben einen schnellen Überblick und sind auch gut geeignet für eine schnelle Wiederholung. Allerdings fehlen im Vergleich zu den Skripten oft die letzten Details, denn er konzentriert sich hauptsächlich auf die wichtigsten Klausurthemen und lässt Nebensächliches nebensächlich sein. Das ist auch gut so.

Anders sieht es in der Kosten/Leistungsrechnung aus. Hier gibt es keine Videos, sondern Audiofiles mit einem begleitenden pdf. Insgesamt sind es 18 Audiobooks mit 995 Minuten Vortragszeit(!) sowie ein pdf mit >800 Seiten. Als ich das anfangs sah, traute ich meinen Augen nicht und griff zum Vergleich erstmal zu den Uniskripten, die weitaus nicht so umfangreich waren. Was hat sich der (mir bis dato unbekannte) Autor dabei nur gedacht? Aber egal, ich gab ihm dann doch eine Chance und muss sagen: Gut! In dieser Vortragsreihe wird der Stoff wirklich sehr ausführlich behandelt, wahrscheinlich ausführlicher als in den Uniskripten. Aber man kommt gut rein, es wird gut und konkludent erklärt, man bleibt kaum wo hängen. Ich bin mir relativ sicher, dass nach dem Konsum aller Audio-Vorträge die Uniskripten keine Überraschungen mehr hervorbringen werden. Aus den genannten Vorträgen stammt übrigens auch der Merksatz aus der Überschrift dieses Beitrages.

Zuletzt habe ich mich dann dem Marketing gewidmet...naja, ich habs zumindest versucht. Der Stoff ist trocken, langweilig und irgendwie vollkommen substanzlos. Diese Art von Stoff mag ich nicht sonderlich. Zudem hat Stahlberger hier eine andere Art der visuellen Gestaltung gewählt...mit umherwandernden Pfeilen, die nach jeder neuen Aussage wieder verschwinden. Nach einer Weile ging mir das gehörig auf die Nerven, denn es war erstens verwirrend und zweitens konnte ich dadurch das gerade Gesagte nicht ordentlich reproduzieren, weil es sofort wieder verschwand. Aufgrund all dieser Faktoren, aber hauptsächlich aufgrund des extrem langweiligen Stoffes, bin ich doch tatsächlich am Schreibtisch eingeschlafen. Am Marketing werde ich also noch eine Weile knobeln müssen. Irgendwann. Ich glaube das wird ein typischer Fall fürs Kurzzeitgedächtnis ein paar Tage vor der Klausur.

Allgemein kam mir der Stoff des internen Rechnungswesens wie eine Wiederholung der EWiWi vor. Sehr viel Neues war da jedenfalls nicht dabei, ein paar Details vielleicht, aber sonst war fast alles bekannt. Produktionsfunktionen, Preiselastizität, Grenzkosten, Kostenstellen,-träger,-arten, Plankostenrechnung usw. usw.  Danke Hering, du hast ganze drei Module in ein einziges Einführungsmodul verpackt! So hart es damals war, so sehr profitiert man jetzt davon. ;)

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