Ich bin sowas von ausgelaugt, ich kann's euch gar nicht sagen. AlgoMathe macht mich fertig. Diese Ungewissheit, was dem Lehrstuhl diesmal wieder an Bösartigkeiten eingefallen sein könnte, liegt mir überhaupt nicht. Als ich die alten Klausuren gerechnet habe, war das alles noch ganz gut machbar. Es kamen ganz "normale" Aufgaben ohne viel TamTam, ab und zu mal irgendwas abstraktes, das man aber getrost im Sinne der Auswahlklausur ignorieren konnte. Doch was in den letzten 1-2 Jahren an Klausuren präsentiert wurde, ist eine Zumutung und - wie ich finde - deutlich über das Ziel hinausgeschossen. Was früher 2x2 oder 3x3-Matrizen waren, müssen jetzt plötzlich 4x4er sein (wozu? Um zu schauen, ob man das Einmaleins beherrscht???), was früher ein normales Optimierungsproblem war, muss jetzt erstmal entschlüsselt werden, um überhaupt zur eigentlichen Aufgabe zu gelangen (und wenn das nicht klappt, kann man die Aufgabe vergessen, obwohl man prinzipiell den Simplex eigentlich lösen könnte), bei der Induktion kommt plötzlich eine doppelläufig rekursive Funktion statt einer einfachen Summenformel o.ä. wie früher, eine Valenzsequenz muss nicht mehr nur bewiesen, sondern allgemein definiert werden...kurzum: So gut wie alles wurde vom Schwierigkeitsgrad her mehr als deutlich angezogen. Ich wage fast zu behaupten, dass viele, die bei der letzten Klausur durchgefallen sind, in den Jahren 2007-2010 mit beinahe Punktemaximum nach Hause gegangen wären.
Klar, so eine Klausur muss immer wieder mal was Neues bringen, aber ein paar Konstanten ohne zusätzlichen Stolperstein sollten dann doch noch drin sein, damit auch Nicht-Freaks eine Chance haben. Ich bin in Mathe eigentlich gar nicht mal so schlecht, aber diese abstrakte Welt ist vollkommen neu für mich und wohl auch für die meisten meiner Kommilitonen. Wie kann der Lehrstuhl da erwarten, dass Klausuren wie die letzten beiden in etwas anderem als einem Desaster enden? Fast schon ein wenig absurd...
Na egal, am Samstag ist es jedenfalls endlich soweit. Mein Kopf dröhnt nur noch, ich bin seit Tagen schlecht gelaunt und die tägliche Arbeit geht mir auch nur sehr schwer von der Hand. Zum Klausurort werde ich schon am Vortag anreisen, obwohl es eigentlich nur 150km zu fahren sind. Aber die Klausur beginnt um 10.00Uhr, ich müsste früh aufstehen, durch die ganz Stadt fahren, Parkplatz suchen, Gebäude suchen, Hörsaal suchen - das vertragen meine geschundenen Nerven nicht mehr. Da gehe ich lieber ausgeschlafen und entspannt vom Hotel zur Uni.
Ich darf gar nicht daran denken, dass nach AlgoMathe noch 2,5 Wochen BWL-III-Intensivstation anstehen.
Alles gute für Samstag. Ich werde Algomathe sehr weit hinausschieben.
AntwortenLöschenDanke!
LöschenOb Rausschieben die richtige Taktik ist? Vielleicht besinnt sich der Lehrstuhl ja wieder darauf, dass wir eigentlich nicht Mathematik studieren, und passt das Niveau wieder etwas nach unten an. Ich hoffe jedenfalls, dass er letzteres auch schon heuer vollzogen hat und die anstehende Klausur nicht mehr ganz so intensiv wird. Andererseits könnte ich mir aber auch gut eine "jetzt erst recht!"-Stimmung beim Prof vorstellen. Alles ist möglich, wir werden sehen.
Servus Markus,
Löschenviel Erfolg für morgen und danke für die Buchempfehlung, Matousek & Nesetril sind echt spitzte und der Untertitel "Eine Entdeckungsreise" erinnert mich an "Der Hobbit: Eine unerwartete Reise " und genauso fühle ich mich auch.
In zwei Wochen schreib ich BWL II und bin grad beim zweiten Durchlauf, meinst Du mit Herrn Stahlberger alleine reicht es für einen Zweier?
Grüsse
Jens