Samstag, 28. Mai 2016

Hoibzeit bei Informationsmanagement

Nach einem sehr verzögerten Lernbeginn sitze ich jetzt seit einigen Tagen am Modul Informationsmanagement. Nachdem ich nun drei von sechs Kurseinheiten bearbeitet habe, dachte ich, dass es an der Zeit für ein erstes Fazit sei. Messen muss sich Informationsmanagement (IM) wohl am Modul Betriebliche Informationssysteme (BI), das für mich persönlich das bisher mit Abstand langweiligste Modul des Bachelorstudiums darstellte. Schenkt man den Beiträgen auf zensurservice.de (wir alle wissen, was ich damit meine) glauben, so schlägt IM in eine ähnliche Kerbe. Dabei muss man aber beachten, dass sich oftmals auch WiWis in das Modul verlaufen, die natürlich mit entsprechend wenig einschlägigem Vorwissen ausgestattet sind und deshalb - verständlicherweise - keine so gute Meinung über das Modul äußern.

Um nochmal zum Vergleich IM vs. BI zurückzukommen: Bei BI konnte man getrost einen Großteil der Tristesse mutig in die Lücke schieben, bei IM wird der Stoff aber bei jeder Klausur querbeet abgefragt, sowohl als Multiple Choice, als auch als Freitextaufgabe und Anwendungsbeispiel. D.h. also ran an den Speck, und zwar mit allen möglichen Lernvarianten! Zum ersten mal seit, hmja, eigentlich seit Einführung in die Wirtschaftsinformatik liegt wieder so ein sechshundertseitiges Skriptenmonster auf meinem Schreibtisch, das auch tatsächlich detailliert auswendig gelernt werden will - ohne Reduktion auf Anwendungsbeispiele, ohne (nennenswerte) Stoffeingrenzung, ohne Fragenkatalog, ohne Ausreden.

Aber hilft ja alles nichts, also KE1 bei Seite 1 aufgeschlagen und losgelegt. Entgegen den mühsam aufgebauten Vorurteilen fand ich den Stoff dann aber gar nicht mal so unspannend. Vieles, eigentlich so gut wie alles, kam mir schon irgendwie bekannt vor. KE2 überlappt mit Software Engineering (SE), wenngleich dann doch alles wieder anders genannt, gemacht und definiert wird. Anwendungsfalldiagramme muss ich jedenfalls für IM nicht mehr extra üben. Blöderweise treffe ich sonst viele Begriffe wieder, die ich bisher gerne, naja, sagen wir mal für später aufgehoben habe, z.B. ITIL, COBIT und Konsorten. Also: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.

Obwohl der Inhalt der Kurseinheiten von der Qualität her nicht so weh tut wie befürchtet, hat es die Quantität ordentlich in sich. Wie immer übertreibt die Fernuni es etwas. Hier und da gibt es zwar auch ein wenig Prosa zu lesen, ansonsten reiht sich aber eine Auflistung an die nächste. Das alles wirklich detailliert zu lernen ist so unmöglich wie unnötig, stattdessen muss man das große Ganze sehen und die Details eigenständig daraus ableiten. Aber um soweit zu kommen, muss man erst aus den Details das große Ganze ableiten. Geschickt gemacht, Lehrstuhl! An einer intensiven Beschäftigung mit dem Lehrstoff kommt man jedenfalls nicht vorbei. Gottseidank gibt es dann doch ab und zu auch mal Redundanzen - so können einige Standardsätze formuliert werden, die bestimmt bei jeder Frage zur jeweiligen KE ihre Berechtigung finden.

Ab morgen gehts an KE4. Mir wird schon ganz anders, wenn ich an ETTI (Einführung technische Informatik) denke, wo ich noch nicht eine Minute investiert habe. Der Stoff interessiert mich zwar brennend, aber ist auch relativ komplex.

2 Kommentare:

  1. Hab das Modul im letzten Semester glücklicherweise bestanden (wenn auch nicht gerade heroisch).

    Auf Lücke lernen ist wirklich nicht zu empfehlen, weil quasi immer wieder etwas anderes abgefragt wird. Meine Taktik war es, die Themen auf Karteikarten zusammenzufassen (sehr grob) und in der Klausur darauf zu hoffen, sich den Rest (aus der Erinnerung) herleiten zu können.

    Für mich war das bislang die schlimmste Klausur, allerdings hab ich Betriebliche Informationssysteme auch noch vor mir. Wünsch dir viel Erfolg!

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    1. Hallo ark,

      je weiter ich in die Materie vordringe, desto ungemütlicher wird es. Irgendwie ist alles gleich und irgendwie auch nicht. Es ist gar nicht so einfach, hier den roten Faden nicht zu verlieren. Man muss jedenfalls sehr viel Zeit und Motivation in dieses Modul stecken. Aber wie immer wird am Ende hoffentlich wieder alles gut.

      Auch dir alles Gute für BI.

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