Montag, 1. Juli 2019

Seminar und neue Gefilde

Vor einer Woche lief die Deadline für die Abgabe der Seminararbeit ab. Die habe ich auch eingehalten, obwohl ich zugeben muss, dass es zum Ende hin mehr Aufwand war, als gedacht. Eh wie immer.

Die Seminararbeit ist fast ausschließlich primärliteraturbasiert und umfasst knapp an die 30 Quellen. Das Problem dabei war, dass mein Thema ziemlich nischig ist und in belastbaren Büchern kaum relevante Infos zu finden sind. Retrospektiv betrachtet hätte ich mir zumindest die Grundlagen aus einem der Standardwerke fischen sollen, das wäre wohl wesentlich einfacher gewesen. Aber zu der Erkenntnis, welche Bücher denn überhaupt Standardwerke sind, bin ich erst gekommen, als ich mehr oder weniger mit den Grundlagen schon durch war (und jetzt weiß ich wenigstens auch, von wo die im E-Business-Management-Skript abgeschrieben haben). Vom Lehrstuhl selbst gab es nur zwei oder drei Studien als Einstieg in die Materie, das wars dann auch. Zwischendrin habe ich zwei Mal mit meinem Betreuer telefoniert: Einmal mit einem Gliederungsentwurf und einmal mit einem Zwischenergebnis.

Meine trockene Reise durch die Welt der Studien hat mir mal wieder schön gezeigt, wie Wissenschaft funktioniert: Jeder schreibt vom anderen ab und ergänzt seinen eigenen Brei. Dabei werden nicht nur Inhalte, sondern vor allem die verwendeten Zitate und deren Quellen gerne und häufig blind kopiert. Und so kam es nicht nur einmal vor, dass bei meiner Suche nach der Originalquelle eines Zitats die mancherorts zitierten Quellen mit der eigentlichen Aussage nicht viel am Hut hatten. CSI:Hagen deckt auf! Tja, so läuft das eben, ist ja nicht nur in der Informatik so. Auch die Qualität mancher Studien hielt ich desöfteren für zumindest hinterfragenswert. Was da teilweise für Bullsh** publiziert wird, nicht zu glauben. Na egal, man muss ja nicht alles lesen.

Ach ja, es kam im Zuge der Seminararbeit gleich zu zwei Prämieren in meiner FernUni-Karriere: Ich habe zum ersten Mal ein (physisches) Buch an der Hagener UniBib entliehen und sonst nicht erhältliche Primärliteratur angefordert. Beides funktionierte reibungslos. Allerdings habe ich null Plan, ob, wie und wo ich da jetzt was zahlen muss, aber die Uni wird sich schon melden.

Wie geht es nun weiter? In zwei Wochen findet das Seminar in gewohnter Weise vor Ort in Hagen statt. Das bedeutet für mich wieder eine 7-8stündige Odyssee mit Auto, Flugzeug, Zug und Bus nach Hagen one way. Mein Enthusiasmus hält sich also ziemlich in Grenzen, das ist schon jedes Mal enorm anstrengend, zumal die Arbeit auch nicht weniger wird. Online wäre es mir lieber, aber was soll ich machen. In Hagen muss dann - wie gehabt - jeder Teilnehmer einen 20minütigen PP-Vortrag über sein Thema halten und sich danach den Fragen des Publikums stellen. Wird schon gut gehen.

Abseits des Seminars habe ich noch nicht viel gemacht. Geplant ist ja noch das Modul "Business Intelligence". Von diesem und dem Modul "Knowledge Management" habe ich in diesem Semester die EA absolviert. Somit habe ich wenigstens diesbezüglich den Rücken frei. Dabei fällt mir auf...das waren meine letzten beiden EAs an der FUH. Schön. Konfetti!

Da das Seminar Mitte Juli beendet sein wird und die Klausur Mitte September stattfindet, bleiben mir nach dem Seminar noch knappe zwei Monate, um mich dem Stoff zu widmen. Das sollte zwar reichen, aber der Sommerurlaub wird wohl wieder draufgehen...ein letztes Mal, ich verspreche es mir hiermit hoch und heilig! Nächstes Jahr um diese Zeit ist das Studium definitiv vorüber. Das wird auch langsam Zeit, denn ich merke, dass der wirtschaftsinformatische Studiendrive langsam und vor allem nachhaltig nachlässt. Momentan verliere ich mich nebenher in Kursen über Elektrotechnik, Arduino und Heimautomatisation. Was bin ich froh, dass es das Elektrotechnik-Studium an der FUH nicht mehr gibt! Ich kenne mich nur zu gut, das hätte ich wahrscheinlich nicht sein lassen können. In diesem Sinne, bis zum nächsten Mal.



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